Undichtigkeit Ölpumpenmodul - Audi R8 V10

Turboloch GmbH
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Beseitigung der Undichtigkeit am Ölpumpenantrieb

Audi R8 Typ 42

Firma: Turboloch GmbH

Autor: Thomas List

Eines der bekannten Probleme der Audi R8 V10 Motoren ist der undichte Ölpumpenantrieb. Auch, wenn die Symptome nicht folgenschwer sind, kann es dennoch ärgerlich sein, dass sich unter dem Fahrzeug immer wieder Ölflecken bilden.

Die Ursache ist ein kleiner dreieckiger Flansch am Kurbelgehäuse, wo die Antriebswelle für das Ölpumpenmodul eingesteckt wird. Bilder und Erklärung im Folgenden.

Das Problem lässt sich relativ einfach durch ein erneutes Abdichten beheben. Allerdings ist die serienmäßige Abdichtung nur eine Lösung auf Zeit, bis die selbe Undichtigkeit wieder auftritt.

Wir haben uns dazu Gedanken gemacht, um das Problem nachhaltig zu beseitigen.

Ort der Undichtigkeit:

Bei den meisten Motoren sitzt die Ölpumpe in der Nähe vom Motor, das ist auch bei dem Audi R8 Typ 42 so. Um die Undichtigkeit zu sehen, muss zunächst der komplette hintere Teil der Unterbodenverkleidung ausgebaut werden. Aber selbst dann, ist der undichte Flansch kaum zu sehen.

Ölpumpenmodul

Bild1: Ölpumpenantrieb mit Blick auf die Ölpumpe

In diesem Fall ist versucht worden, von außen mit einem Dichtmittel die Undichtigkeit zu beseitigen. - Ohne Erfolg. Das Rohr zwischen Ölpumpe und motorseitigem Flansch umhüllt die Antriebswelle zur Ölpumpe.

Bild2: Ölpumpenantrieb - Blick auf den Flansch am Kurbelgehäuse

Bild 3: Rohr mit Dichtung und Flansch

Bild 4: Gereinigte Dichtfläche ohne Flansch und Ölpumpenantriebswelle

Bild 5: Flansch der Antriebswelle der Ölpumpe

Bild 5: Flansch der Antriebswelle der Ölpumpe

Beim Betrachten der Bilder sollte die Ursache schnell klar werden. Der Flansch dichtet die zwei Gehäusehälften an der Trennstelle ab. Beide Seiten „sollten“ reine Planflächen sein und lediglich durch Verwendung von Flüssigdichtmittel abgedichtet werden. Auch wenn die Theorie die Dichtheit garantiert, zeigt die Praxis leider ein anderes Ergebnis. Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch ein erneutes Abdichten keine dauerhafte Lösung ist.

Der zur Verfügung stehende Bauraum lässt sehr wenig Möglichkeiten, die Flanschsituation zu ändern und das aufwendige Freilegen der Ölpumpenantriebswelle lässt ebenso kaum Spielraum für Experimente. Immerhin muss die Wasserpumpe, das Thermostat und das komplette Ölpumpenmodul ausgebaut werden.

Alternativ kann natürlich auch der komplette Motor für die Reparatur ausgebaut werden.

Unser Lösungsansatz:

Wir haben vieles ausprobiert und getestet. Aber tatsächlich war die einfachste und beste Lösung ein hochwertiger Viton-Dichtring. ABER: Die Nutmaße müssen exakt eingehalten werden.

Flansch

Bild 6: Dichtflansch mit Dichtring

Stimmen die Nutmaße nicht mit den Herstellervorgaben des Dichtrings überein, ist eine dauerhafte Dichtheit nicht gewährleistet. Gerade wegen dem aufwendigen Austausch fertigen wir die Nut auf einer CNC Fräsmaschine.

Bild 7: Eingebauter Dichtflansch

Zusätzlich dichten wir den äußeren Bereich des Flansches zum Gehäuse hin mit einem hochtemperatur Dichtstoff ab – getreu dem Motto: Doppelt hält besser.

Bild 8: Ansicht des montierten Ölpumpenmoduls

Da im Zuge der Reparatur das Ölpumpenmodul, die Wasserpumpe und das Thermostat ausgebaut werden, müssen mind. alle Dichtungen der ausgebauten Teile erneuert werden. Zudem bietet es sich an, gleich die Wasserpumpe und das Thermostat zu erneuern. Beim Ausbau geht eine beträchliche Menge des Kühlmittels und des Motoröls verloren. Dadurch muss auf jeden Fall das Kühlsystem anschließend ordnungsgemäß entlüftet und das Motoröl aufgefüllt werden.

Preisgestaltung:

Aufgrund von stark schwankenden Teilepreisen und vielen unterschiedlichen Symptombildern kontaktieren Sie uns bitte.